Einfach nur "helfen wollen" - das scheint so menschlich und so wertvoll. Doch leider ist das Helfersyndrom oftmals auch eine Quelle für Stress und Belastung und es zeigt nicht selten, dass in der Persönlichkeit des Helfenden einige Schwierigkeiten "schlummern". Wenn es problematisch und belastend wird, wenn sich psychische Beschwerden zeigen, dann kann das Helfen zur Krankheit werden – und dann müssen Psychotherapeuten dem Helfenden helfen. Überforderungserleben, Stress und Burnout.
Als Helfersyndrom bezeichnet man das Phänomen, wenn ein Mensch ständig den Drang verspürt, jedem helfen und jeden unterstützen zu müssen. Betroffene kümmern sich um die Probleme und Angelegenheiten ihrer Freunde, Verwandten und Bekannten und gehen dabei häufig über eigene Grenzen oder vernachlässigen eigene Aufgaben. Das Helfen wird regelrecht zur Sucht und ist oft die einzige Selbstwertquelle, die der Betroffene hat. Menschen mit Helfersyndrom neigen auch dazu, ihre Möglichkeiten zur Hilfe zu überschätzen, lehnen selbst Hilfe jeglicher Form ab und nehmen auch nicht wahr, ob ihre Hilfe überhaupt gewünscht ist oder nicht. Langfristig führt ein stark ausgeprägtes Helfersyndrom oft zu Überforderungserleben, Stress und Burnout.
Langfristige negative Folgen vom Helfersyndrom. Beziehungen werden ungleich (einer gibt nur, einer nimmt nur) und eigene Wünsche, Ziele und Bedürfnisse werden nicht erreicht bzw. nicht befriedigt. Dies führt zu dem Gefühl von Überlastung, Depression, Burnout und Frustration, weil die eigene Leistung nicht gewürdigt wird . Dann kommt hinzu, dass derjenige, der die Hilfeleistungen erhält, keine eigenen Kompetenzen entwickelt bzw. nur soweit, wie es der Helfende zulässt. Die meisten Situtationen, in denen das Helferschema angesprochen wird, folgen oft dem Dramadreieck.